Deutsch in den Stadtsprachen im östlichen Europa der Zwischenkriegszeit

Die Umstrukturierung der europäischen territorialen und bevölkerungspolitischen Verhältnisse nach dem Ende des Ersten Weltkriegs hatte grundlegende Veränderung für das Deutsche im östlichen Europa zur Folge.

Die vom Forschungszentrum Deutsch in Mittel-, Ost- und Südosteuropa (FZ DiMOS) in Zusammenarbeit mit der Christlichen Universität Partium organisierte Sondersektion Deutsch in den Stadtsprachen im östlichen Europa der Zwischenkriegszeit setzt sich die vergleichende Analyse des Status und der Funktionen des Deutschen in den beiden Dekaden vor und nach dem Friedensvertrag von Versailles in den Provinzstädten Mittel-, Ost- und Südosteuropas zum Ziel, betrachtet also die Mehrsprachigkeitssituation in imperialen und post-imperialen, sprachlich hoch komplexen Räumen.

Thematische Schwerpunkte:

  • historische, soziale und kulturelle Bedingungen des Deutschen als Stadtsprache mittel-, ost- und südosteuropäischer Provinzstädte;

  • Verhältnis der Stadtsprachen aus der sog. Provinz zu den Varietäten des Deutschen in den Zentren;

  • Sprachkontaktforschung;

  • deutsche Stadtsprachen als Varietäten der deutschen Standardsprache.

Es können im Kontext der Stadt als „sprachlichem Schmelztiegel“, einem „Labor der Moderne“ unter anderem folgende Themenaspekte besprochen werden:

  • Wo und in welchen Funktionen fand das Deutsche als Stadtsprache Verwendung?

  • Wie radikal waren die Veränderungen nach dem Ersten Weltkrieg aus der Perspektive des Deutschen?

  • In welchen Bereichen des städtischen Lebens lassen sich diese lokalisieren?

  • Auf welche Art und Weise hat die Herausbildung der neuen Nationalstaaten den gesellschaftlichen und kulturellen Status des Deutschen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa beeinflusst?

Mögliche Ausgangspunkte der Analyse:

  • Deutsch in der Verwaltung der Städte

  • Deutsch in der Verwaltung der Kirche(n)

  • Deutsch in Zeitschriften

  • Deutsch in den Institutionen des kulturellen Lebens (Schulen, Theater etc.)

Ist die Untersuchung der Sprach- und Kommunikationsverhältnisse in städtischen Agglomerationen ein traditioneller Forschungsschwerpunkt der Soziolinguistik oder der Sprachkontaktforschung, versteht sich die mit dem Projekt eng verbundene Sondersektion insofern als Beitrag zur interdisziplinären Stadtforschung, als neben linguistischen auch literatur- und kulturwissenschaftliche sowie historische Forschungsperspektiven mit einbezogen werden.

 

Anmeldungen sind samt des Vortragstitels sowie einer kurzen (höchstens 15-zeiligen) Zusammenfassung des Vortrags bis zum 20. April 2018 per E-Mail verbindlich an die folgenden zwei Adressen zuzuschicken:

  1. dem Organisationskomitee auf einer der angegebenen Möglichkeiten:
  2. den SektionsleiterInnen (siehe die angegebenen Kontaktadressen)