Erinnerungsorte in südosteuropäischen Literaturen im Vergleich

Pierre Noras Begriff des Erinnerungsortes, der auf Maurice Halbwachsʼ Thesen zum kollektiven Gedächtnis zurückgreift, gehört zu den meist gebrauchten Konzepten, wenn die Zusammenhänge zwischen Erinnerung, Gedächtnis und Identität erforscht werden. Noras Les Lieux de mémoire folgten zahlreiche weitere Untersuchungen zu nationalen Erinnerungsorten, unter anderem in Dänemark (1991/92), den Niederlanden (1993), Italien (1997/98), Österreich (2000) und Deutschland (2000).

Die gemeinsame Sektion der Christlichen Universität Partium in Oradea/Großwardein/ Nagyvárad und des Instituts für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der Ludwig-Maximilians-Universität München möchte vor dem Hintergrund der in der Fachliteratur diagnostizierten inflationären Verwendung des Begriffes und im Einklang mit der immer mehr geforderten (Assmann, den Boer, Csáky) verstärkten Vernetzung und Internationalisierung der Gedächtnisforschung Erinnerungsorte in südosteuropäischen Literaturen im Vergleich untersuchen.

Erste Ergebnisse zu diesem Themenkomplex sind bereits als wichtige Publikationen der letzten Jahre erschienen (Europäische Erinnerungsorte [2012], Erinnerungsorte in Ostmitteleuropa [2011], Deutsch-polnische Erinnerungsorte [2006–2013], Das Gedächtnis der Städte [2010]) und sollen als Ausgangspunkte für Vorträge und Diskussionen dienen.

Es können unter anderem folgende Themenaspekte besprochen werden:

  • komparatistische Untersuchungen zu Erinnerungsorten in südosteuropäischen Literaturen,
  • theoretische Aspekte der literarischen Erinnerungsforschung,
  • divergierend besetzte Erinnerungsorte,
  • politische Instrumentalisierung literarischer Erinnerungsorte,
  • literarische Kanonisierung und Erinnerungsorte.

Anmeldungen sind samt des Vortragstitels sowie einer kurzen (höchstens 15-zeiligen) Zusammenfassung des Vortrags bis zum 20. April 2018 per E-Mail verbindlich an die folgenden zwei Adressen zuzuschicken:

  1. dem Organisationskomitee auf einer der angegebenen Möglichkeiten:
  2. den SektionsleiterInnen (siehe die angegebenen Kontaktadressen)